Informations- und Rundbrief  

der Arbeitsgemeinschaft für Ev. Schwerhörigenseelsorge e.V. (AFESS)

Nr. 2 / 2008

Ostern 2008

 

 

Ich war tot und siehe ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle

Offenb. 1,18

 


                                                           Liebe Freunde und Mitglieder der AFESS,  

wenn auch das Wetter eher an „Weihnachten“ uns denken lässt, so ist doch kalendarischer Frühling und schon 12 Wochen sind im neuen Jahr vergangen, wir ´begehen Ostern.

Ein Fest, dass mit zu den drei „Großen“ im Kirchenjahr gehört. Im Blick auf die Bedeutung unseres Lebens darf man bestimmt von dem „entscheidenden Fest“ sprechen, denn wo bekommt man schon so ein wertvolles Geschenk noch einmal – Vergebung der Sünden und Ererben des ewigen Lebens. Mit o.g. Vers möchte ich Sie im Namen des Vorstandes ganz herzlich zum bevorstehenden Osterfest grüßen und Ihnen alles erdenkliche Gute wünschen.

Das Wort aus der Offenbarung ist ein „Rundumblick“ aus der Sicht Jesu, d.h. in die Vergangenheit, in die Zukunft aber auch in die Gegenwart. Genau in dieser Art und Weise sollte jeder sein Leben einmal anschauen und zu sich selbst finden. Was war Inhalt und Ziel meines bisherigen Lebens? Wurde ich angetrieben von den „Mühlen“ dieser Welt, war mein Leben nur eine Last und Plage und von Hektik und Stress bestimmt? Habe ich etwas mitbekommen von den Ereignissen um mich herum, im Verwandten –und Bekanntenkreis, in unseren Kirchgemeinden, in Schwerhörigenvereinen u.a. Kreisen, in deren ich eingebunden bin? Oder drehte sich nur  alles um mich und meine Interessen? Ich war eigentlich tot obwohl ich lebte, aber ich existierte nur und nahm nichts mehr wahr, von dem was mich umgab. Das schuf immer wieder neu Sünde, Vergehen an meinen Nächsten und an der Natur. Jesus hat auf seinem irdischen Weg dies alles selbst erlebt und erfahren. Gerade durch die Leidensgeschichte Jesu in der Karwoche wird dies konzentriert in Ereignissen und Begegnungen uns noch einmal deutlich vor Augen geführt. Aber das Leben endet eben nicht am Karfreitag mit dem Kreuz sondern der Blick in die Zukunft heißt auf Ostern schauen. Eine neue Qualität des Lebens ist entstanden, ewiges Leben, welches nicht an Fleisch und Blut gebunden ist. Damit wird dieses Leben nicht von Mangel und  Egoismus geprägt, sondern von Liebe untereinander und Fürsorge zueinander. Es entfaltet sich eine Gemeinschaft, die wir nur glaubensmäßig erahnen können aber verstandesmäßig nicht begreifen.

Egal wie die Analyse unseres Rückblickes auf unser Leben aussieht, die Verheißung von Ostern durch den Blick in die Zukunft ist uns gewiss. Und daraus erwächst die Erkenntnis für das Heute. Jesus hat die Macht schon heute auf unser Leben einzuwirken, weil er dem Bösen Einhalt gebietet, weil er den Qualen die Furcht und dem Tod den Triumph genommen hat. Dies bedeutet nicht, dass es in unserem Leben keine Ängste und Anfechtungen, keine Krankheit und keine Behinderung keine schweren Lasten mehr gibt. Nach wie vor werden wir in die Realitäten dieser von „bösen Mächten“ gepeinigten Welt hineingestellt, aber nicht schutzlos und nicht ohne Wissen um die Kraftquelle für die Bewältigung aller Lasten. Lassen wir uns durch Ostern neu inspirieren einmal einen „Rundumblick“ in unserem Leben anzustellen, um so ganz neue Erkenntnisse für jeden neuen Tag zu erhalten, dies wünsche ich Ihnen in besonderer Verbundenheit von ganzem Herzen. 

So einen „Rundumblick“ hat auch die AFESS am 06./07.09.2007 zur letzten Mitgliederversammlung vorgenommen, sie konnte auf 50 Jahre Ihrer Existenz mit ungewohnt vielen finanziellen und inhaltlichen Möglichkeiten zurückschauen, sie hat aber auch den Blick in eine ganz andere nicht leichte aber doch hoffnungsvolle Zukunft mit  intensiver seelsorglich-diakonischer Arbeit an der Basis gerichtet. Und schließlich hat die Gegenwart bei aller realistischer Betrachtung der Umstände dazu geführt, dass der Sitz der AFESS von Treysa ins Hörgeschädigtenzentrum nach Antonshöhe verlegt wurde.

Nachdem nun ein arbeitsfähiges Büro für die AFESS in Antonshöhe eingerichtet wurde, damit über ehrenamtliche Mitarbeit von Vereins –und Vorstandsmitgliedern die Aktivitäten neu abgesichert werden können, hat am 24.01.2008 auch die erste Vorstandssitzung in Antonshöhe stattgefunden. Leider konnte Pfr. i. R. Helmut Fischer krankheitsbedingt nicht daran teilnehmen. Wir wünschen Ihm deshalb viel Kraft für jeden neuen Tag und Gottes Beistand bei der Bewältigung seiner Krankheit. Auf der Tagesordnung der Sitzung standen Probleme bei der Finanzierung von AFESS Aktivitäten, eine Ideensammlung zur Stabilisierung der Mitgliederstruktur, Entscheidungen über öffentliche Engagements/Auftritte der AFESS sowie weitere organisatorische und inhaltliche Fragen zur AFESS-Arbeit. Den Abschluss fand die Vorstandssitzung mit einer Baustellenbesichtigung des Hörgeschädigtenzentrums Antonshöhe. Bislang wurden 2,1 Mio. Euro bereits in der Dachsanierung, in Baumeisterleistungen und im Trockenbau, in 286 neue Fenster sowie in Mauerwerkstrockenlegung und Elektro-sowie Sanitärinstallationen verausgabt. Ziel soll es sein bis 30.06.2008 den Bereich Fort –und Weiterbildung incl. der Angebote für Freizeit und Erholung fertig zu stellen. Für den Bereich Pflege ist bis 30.09.2008 der Abschluss geplant. Bitte nehmen Sie dieses Projekt mit in Ihre Fürbitte, denn es stellt für die AFESS eine neue Chance zur Verwirklichung ihrer Aufgaben und Ziele dar. Wir hoffen, dass viele Mitglieder und Freunde der AFESS dann nach Antonshöhe kommen, um „ihr Hörgeschädigtenzentrum und ihr AFESS-Büro“ in Augenschein zu nehmen und für sich als Heimat und Ort der Annahme und Geborgenheit zu erfahren.

Ganz besonders sei auch noch mal auf die Suche von neuen Mitgliedern und Sponsoren für die AFESS hingewiesen, ohne die uns daraus zufließenden Mitteln können wir die Arbeit nicht tun. Wir bitten herzlich um die Überweisung der Mitgliedsbeiträge 2008 oder auch eingeworbener Spenden auf unser Konto bei der  EKK Eisenach,  Konto-Nr. 802 299 2,  BLZ:  820 608 00. Das beigelegte Infoblatt der Firma Humantechnik ist das Ergebnis einer Sponsoring-Maßnahme über die wir sehr dankbar sind. Wer analoge Möglichkeiten sieht, sollte dies uns mitteilen.

Generell sollte das Prinzip des guten Miteinander in der „Familie AFESS“ geprägt sein durch aktiven Informationsaustausch und das Mittragen von Freude und Leid unserer Mitglieder und Freunde.

Darauf hingewiesen sei, dass am 24.05.2008 in Leipzig im Rahmen der Orthopädie und Reha-Messe ein Begegnungstag für Menschen mit Behinderung oder chronischer Erkrankung stattfindet. Da die Firma Humantechnik mit Aussteller dort ist, wird die AFESS sich an dem Stand  mit präsentieren. Alle reisefreundigen AFESS Interessierten kann ich nur animieren nach Leipzig zu kommen, es wird viel Wissenswertes angeboten, das Hörmobil des DSB ist vor Ort und die Schwerhörigen –und Ertaubtenarbeit von Sachsen stellt sich vor. Wer näheres dazu wissen möchte oder einen Eintrittsgutschein dafür benötigt kann sich im AFESS-Büro (Tel: 03774/7600, FAX:03774760102, eMail: AFESS@hephatha.de)  melden.

Erinnert und herzlich eingeladen sei auch noch einmal für die IVSS (Internationaler Verband der Schwerhörigen Seelsorge), die vom 01. bis 05.09.2008 in Hvittrop (ca. 50Km von Helsinki entfernt) in einer kirchlichen Tagungsstätte die nächste Konferenz abhalten wird. Leider werden die Einladungen dazu erst noch versendet, wer Interesse hat daran teilzunehmen und mehr darüber wissen will kann dies auch über die AFESS tun. In der Hoffnung bald wieder einige unserer Mitglieder und Freunde bei Aktivitäten oder im Gedankenaustausch zu begegnen verbleibe ich, auch im Namen der Vorstandskollegen, mit allen guten Wünschen für eine frohe und gesegnete Osterzeit mit erholsamen Stunden im Freundes –und Familienkreis, mit einem herzlichen Gott befohlen, Ihr 

Dr. Matthias Müller

Vorsitzender